Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, sich ein Ferienhaus in Spanien zu kaufen, gibt es dabei einiges zu beachten.

Einer der zentralen Punkte, nach der Immobilienkäufe bewertet werden, ist selbstverständlich die Lage. Besonders in Urlaubsregionen mit Wasserzugang und weiten Stränden hat man oft die Wahl zwischen der direkten Nähe zum Meer und der „zweiten Reihe“: jenen Vierteln, Städtchen und Orten, die weiter im Inland liegen, aber vielleicht genau deshalb mit Vorteilen aufwarten können, an die viele Kaufinteressierte noch gar nicht gedacht haben!

Was von Immobilienmaklern gerne als „beste Lage“ beschrieben wird – nämlich mit Sichtkontakt zu Wasser und Wellen – entpuppt sich bei näherer Betrachtung nicht unbedingt für jeden als die beste Lösung.

Natürlich: Strände sind toll! Das Meer, der Blick, der Horizont… Von der eigenen Veranda aus praktisch die Füße in den Sand strecken zu können, davon träumen die meisten Familien, wenn sie über ein Ferienhaus in Spanien nachdenken. Allerdings kommt dieser schöne Traum vielerorts auch mit dem bösen Erwachen: kaum ein Strand in Spanien, an dem man ein Ferienhaus kaufen kann, ist noch wirklich einsam gelegen. Im Gegenteil sind leider besonders in den Sommermonaten die beliebtesten Strände wahre Touristenmagneten mit den üblichen Nebenwirkungen: Strandpromenaden voller fragwürdiger Gastronomien in unmittelbarer Nachbarschaft sorgen nicht nur tags- und nachtsüber für fröhliche Feierlaune im ganzen Viertel, sondern vernebeln auch die umliegenden Straßen mit dem markanten Duft ihrer Fritteusen. Allein diese beiden Argumente haben schon so manch einem Immobilienkäufer seine schöne Aussicht geradezu verhagelt.

Doch keine Sorge, es gibt Alternativen! Wenn Sie den Zauber spanischer Urlaubsregionen nicht vermissen, aber gerne auf das Remmidemmi der Promenaden verzichten wollen, lohnt unbedingt ein Blick in die „zweite Reihe“. Denn: Ein perfektes Ferienhaus in Spanien hat deutlich mehr zu bieten als nur die Strandnähe!

Wir haben für Sie genau hingeschaut und analysiert, welche Vorteile Immobilien im Hinterland im Gegensatz zur ersten Strandreihe haben können:

Butter bei die Paella! Häuser am Meer sind oft exorbitant teurer als ihre Pendants wenige Kilometer weiter. Das Meer aus nächster Nähe sehen zu können, ist in vielen Regionen Spaniens der ausschlaggebende Faktor für eine saftige Preiserhöhung – leider häufig völlig ungeachtet des Zustands der Immobilie oder etwaiger anderer Umstände. Dass die Lage dabei vielmals nicht ganz so exklusiv ist wie vermutet, haben wir im vorherigen Absatz bereits angesprochen.

Ferienhäuser im Hinterland sind in der Regel preiswerter als Ferienhäuser direkt am Strand. Der Kaufpreis sowie die Unterhaltungskosten (Strom- und Wasserrechnungen, Hauseigentümergebühren) sind oft niedriger als direkt an der Küste.

Ein Ferienhaus etwas abseits des Strandpromenadenrummels bietet definitiv mehr Ruhe und Entspannung als ein Haus in direkter Strandlage. Hier haben Sie die Möglichkeit, dem lärmenden, belebten Strand und den Touristenmassen zu entfliehen und die ruhige Atmosphäre zu genießen. Schließlich fahren die meisten Menschen in den Urlaub, um sich zu erholen. Auch wer gerne das Nachtleben genießen möchte, hat einen guten Grund, sich für eine ruhige Unterkunft zu entscheiden: Der erholsame Nachtschlaf fällt etwas abseits der großen Urlaubermeilen doch deutlich einfacher!

Hach, das Meer…. An dem Punkt waren wir bereits. Leider hatten auch große Hotelketten die gleiche Präferenz bei der Auswahl ihrer Lage, so dass kleinen Häusern in Strandnähe die schöne Aussicht oft durch sogenannte Bettenburgen erschwert wird. Auch hier bietet die Entfernung vom Wasser durchaus Pluspunkte: In vielen Regionen Spaniens, zum Beispiel an der Costa Brava, steigt das Land ab der Küste in sanften Hügeln an. So haben Sie nicht nur eine perfekte Aussicht auf bewaldete Berglandschaften, sondern auch eine gute Chance auf einen unverbaubaren Meerblick, sofern das Ferienhaus an einer Hanglage steht. Clever!

Ferienhäuser abseits der Strände befinden sich oft inmitten von Wäldern oder Bergen, die neben echter Entspannung auch einzigartige Naturerlebnisse bieten. Viel eher als am vielfrequentierten Strand haben Sie hier die Möglichkeit, einheimische Tiere zu beobachten, Vögel oder Grillen zu hören und nachts einen sternklaren Himmel zu genießen, der nicht von den bunten Sky Beamern der Diskotheken durchschnitten wird. Die Abwechslung des Hinterlandes und Vielfalt der Natur bieten Naheerholung direkt vor der Haustür. Wanderungen oder Radtouren durch die bewaldeten Hügel rings um Begur und ein Picknick auf einer kühlen Lichtung klingt bei 35°C Außentemperatur schon fast verlockender als ein Strandtag!

Nicht umsonst wird so oft von der „Weite des Hinterlandes“ gesprochen: Im Gegensatz zu wenigen Kilometern Küste ist zum Beispiel in Kataloniens kühlen Hügeln noch sehr viel Bauland vorhanden. Genau aus diesem Grund sind auch die Ferienhäuser im Hinterland oft deutlich geräumiger und großzügiger geschnitten. Für Familien mit Kindern oder Menschen mit mehr Platzbedarf sind sie daher eine ideale Alternative. Außerdem bieten sie mehr Privatsphäre und Flexibilität als kleinere Häuser oder Wohnungen direkt am Strand.

„Iss nie dort, wo du das Meer sehen kannst“ – dieses Bonmot drückt aus, dass man in Strandnähe vergeblich nach guten Restaurants sucht. Auch die regionale Authentizität geht zumeist zwischen aneinandergereihten Souvenirläden und Hotelketten unter. Alles ist auf den touristischen Bedarf zugeschnitten, der kaum bis wenig Platz für typisch Einheimisches lässt.

Wenn Sie nicht direkt an einem Strand wohnen, sind Sie vielleicht eher versucht, auch mal andere Tagesziele anzusteuern als die vor Ihrer eigenen Haustür. Die Gegenden, welche etwas abseits der beliebtesten Strände Spaniens liegen, bieten fernab vom touristischen Trubel die Möglichkeit, die unverfälschte spanische Lebensart kennenzulernen. In diesen Landstrichen können Sie nicht nur wirklich gute landestypische Spezialitäten verköstigen, sondern auch Kontakt zu Einheimischen herstellen. So erfahren Sie manchen „Geheimtipp“, der Pauschaltouristen verborgen bleibt.

Wer sein Ferienhaus nicht nur privat nutzen, sondern damit auch noch etwas dazuverdienen möchte, sollte sich eine Lage etwas weiter im Landesinneren durch den Kopf gehen lassen. Ferienhäuser abseits des Strandgetöses sind auch in der Vermietung sehr attraktiv, beispielsweise für Reisende, die Ruhe und Natur suchen. In jedem Fall ist die Vermietung eine clevere Möglichkeit, die Kosten für Kauf und Unterhalt Ihres Ferienhauses zu reduzieren.